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Elbrus (5'642 m)

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Europa

Der Elbrus, karatschai-balkarisch Минги тау Miñi tau, kabardinisch Ӏуащхьэмахуэ Uaşhəmaxuə [ʔʷaːɕħamaːxʷa]) ist mit 5'642 m Höhe der höchste Gipfel des Kaukasus und der höchste Berg Russlands. Ob er oder der Mont Blanc (4'807,73 m) als der höchste Berg Europas anzusehen ist, hängt von der Definition der innereurasischen Grenze ab, für die es keine allgemeinverbindliche Festlegung gibt.

Der Berg mit Doppelgipfel (Westgipfel Höhe 5'642 m, Ostgipfel Höhe 5'621 m) ist ein ruhender, stark vergletscherter Vulkan, dessen letzter Ausbruch vor rund 2'000 Jahren stattfand und der dementsprechend noch nicht als erloschen eingestuft wird.

Die Entfernung zwischen West- und Ostgipfel beträgt 1'500 m. Der etwas niedrigere Ostgipfel besitzt einen gut erhaltenen Krater von etwa 250 m Durchmesser. 22 Gletscher fliessen von den Elbrushängen ins Tal und bedecken 145 km² mit Eis.

Die Erstbesteigung des Ostgipfels erfolgte am 22. Juli 1829 durch den karatschaischen (vielleicht auch kabardinisch–tscherkessischen) Hirten und Träger Kilar Chatschirow, der aus dem Lager des russischen Kavallerie-Generals Georgi Emmanuel (Kommandierender der russischen Kaukasustruppen und Leiter der Expedition) auf der Nordseite des Elbrus zum Gipfel aufstieg.

Diese Besteigung wurde allerdings verschiedentlich angezweifelt. Das Expeditionslager befand sich 10 Kilometer nördlich des Elbrus-Gipfels am Ufer des Flusses Malka. Das für heutige Nordbesteigungen genutzte Basislager liegt an der gleichen Stelle, die man die Emmanuel-Wiese nennt.

Neben der militärischen Mannschaft (600 Infanteristen, 350 Kosaken, u. a. ausgerüstet mit zwei Kanonen) gehörte eine wissenschaftliche Abteilung zur Erforschung der Elbrus-Umgebung unter der Leitung des deutsch-baltischen Physikers Emil Lenz zu dieser Expedition. Ihn begleiteten der deutsch-baltische Mineraloge Adolph Theodor Kupffer, der russlanddeutsche Botaniker Carl Anton von Meyer und der französische Zoologe Édouard Ménétries. Carl Anton von Meyer lieferte zum ersten Mal Höhenangaben des Elbrus und seiner Umgebung.

Der Leiter der begleitenden Wissenschaftler-Gruppe, Emil Lenz, stieg bis zu einer Felsgruppe in 4'800 Meter Höhe auf, die heute nach ihm Lenz-Felsen benannt ist. Kupffer schrieb an François Arago: „Lenz erreichte die letzte Stufe der Felsen, vom Gipfel sah er sich nur noch durch ein Schneefeld getrennt.“ Kupffer bezeichnete den einheimischen Erstbesteiger als „ein Tscherkesse Namens Krillar“, diese Zuordnung war aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht immer eine eindeutige ethnische Zuordnung zu den sprachlichen Tscherkessen, sondern wurde oft noch als Sammelbezeichnung für Nordkaukasier verwendet.

Die Erstbesteigung des 5'642 m hohen Westgipfels erfolgte am 26. Juli 1874 durch die Engländer Frederick Gardiner, Florence Crauford Grove, Horace Walker und den Schweizer Führer der Expedition, Peter Knubel aus St. Niklaus im Kanton Wallis. Die erste der heute üblichen Ski-Touren-Besteigungen erfolgte im Sommer 1914 am Vorabend des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs durch Carl Egger und Guido Mischer (1887–1961).

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